Gemüse selbst anbauen

9. Februar 2017
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Die Renaissance einer alten Idee

Im postindustriellen Zeitalter beschränkt sich die Interaktion vieler Bewohner von Städten mit der Natur auf den gelegentlichen Spaziergang im Park und die Gemüsetheke im Supermarkt. Bereits zur Boomzeit der Kohlereviere im Ruhrgebiet mit ihren schnell anwachsenden Bevölkerungszahlen erkannte man die Wichtigkeit eines konkreteren Bezugs zur Natur für die Gesundheit von Seele und Körper. Der Schrebergarten bot einen solchen natürlichen Zugriff auf die Umwelt inmitten einer industrialisierten Umgebung. Dabei erhöhten diese Parzellen nicht nur die Lebensqualität der städtischen Allgemeinheit durch Lärmverringerung, Staubbindung und Durchgrünung, sondern halfen den ansässigen Familien auch einen gesunden Ausgleich zum stressigen Betonleben der Großstädte zu schaffen. Ein essentieller Punkt war dabei der Selbstanbau von gesundem Gemüse. Durch diese private und regionale Zusatzversorgung war es den Menschen möglich, einmal kostengünstig den eigenen Speiseplan aufzubessern und zum anderen selber zu kontrollieren, wie und unter welchen Bedingungen das Gemüse produziert wird. Genau dieser Aspekt ist es, der heute Menschen wieder in die Schrebergärten lockt. Die Massenproduktion von Obst und Gemüse, die besonders auf den Einsatz von Pestiziden setzt, hat zu Erkrankungen der Farmer und der Konsumenten geführt. Die Menschen wissen das und erhoffen sich deshalb durch den Selbstanbau von Lebensmitteln eine schadstofffreie Ernährung.tomaten

Entscheidend für das Gelingen des Selbstanbaus ist dabei, wie in der konventionellen Landwirtschaft auch, die Bodenbeschaffenheit. Es gibt dabei genügend Hilfsmaterialien um den eigenen Bodentyp zu bestimmen. Hinweise für eine spezifische Bewirtschaftung sind dabei natürlich auch enthalten. Sind Bodentyp bestimmt, ist die nächste zu beantwortende Frage, was ich denn eigentlich anbauen möchte.

Dabei ist die erste Unterscheidung bereits zwischen Gemüse und Obst zu treffen. Denn Obstbäume benötigen eine völlig andere Herangehensweise, die auch einen langfristigeren Charakter haben muss. Habe ich mich auch an dieser Stelle entschieden, habe ich noch die Möglichkeit meinen Garten durch diverse Tools zu erweitern. Gewächshäuser bieten beispielsweise die Möglichkeit, auch tropische Pflanzen in Mitteleuropa gedeihen zu lassen. Eine andere Art der Erweiterung wäre zum Beispiel Aufzuchtsstationen, die der geschützten Pflanzenaufzucht dienen. Eine Grauwasseranlage könnte Außerdem den Garten bereichern, da durch die Speicherung von Regenwasser eine stetige Wasserversorgung der Pflanzen auch in trockenen Phasen gesichert werden kann.

Die Renaissance des Selbstanbaus von Obst und Gemüse hat also praktische Gründe und Verwirklichungsmöglichkeiten. Man muss sie nur wagen!

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